Niemals an Hunde verfüttern!

Man will seinem vierbeinigen Liebling etwas Gutes tun und gibt ihm etwas vom Sonntags-Braten ab oder gibt Reste bei der Zubereitung von für Menschen gedachten Speisen in den Hunde-Napf.

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Häufig ist es auch der Besuch, der keine Ahnung von der Giftigkeit solcher vermeintlichen Leckerlis hat. Das ist natürlich nicht böse gemeint, kommt aber häufiger vor, als man denkt. Es soll sogar Hunde geben, die am Tisch betteln! Auch der Irrglaube, dass geringe Mengen wohl nicht schaden werden, kann schon bei einmaliger Gabe zu einer chronischen Erkrankung führen, im schlimmsten Fall sogar zum Tode. Was für den Menschen vollkommen unschädlich ist, kann für den Hund tödlich sein. Auch in kleinen Mengen!

Verfüttern Sie niemals Ihre Speisereste. Sie enthalten Salz, Gewürze, Fette, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Zucker, Essig und andere Dinge, die nicht gut sind für den Hund. Die Verdauungsphysiologie des Hundes ist darauf nicht ausgerichtet und reagiert zumindest mit Verdauungsstörungen und/oder Durchfall.

Die Auswirkungen von Vergiftungen variieren von schwachen Symptomen wie Durchfall und Erbrechen über chronische Erkrankungen beispielsweise der Leber oder der Nieren bis hin zum Tod. Zusätzlich verabreichtes Salz und salzige Knabbereien können zu Nierenproblemen führen, da der Elektrolythaushalt durcheinander gebracht wird. Durch eine erhöhte Wasseraufnahme kann es außerdem zu einer Magendrehung kommen.

Zwiebeln, Knoblauch und einige Kohlarten enthalten Inhaltsstoffe, die die roten Blutkörperchen des Hundes zerstören und so zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut führen können. Hunde sind hier noch empfindlicher als Katzen. Geringste Mengen sind bereits sehr gefährlich.
Als Morcheln bezeichnete Lorcheln in Speise- oder Soßenresten sind für Hunde schon in geringer Dosis hochgiftig.
Das Verfüttern von rohem Schweinefleisch führt nicht zu einer Vergiftung, kann aber zu einer Infektion mit dem für Hunde immer tödlichen Aujeszky-Virus führen. Auch Rohwurstwaren und Salami können das Virus enthalten.
Speck, Geflügelhaut und anderes sehr fetthaltiges Essen sollten Sie nicht an Ihren Hund verfüttern. Dies führt zu Stoffwechselerkrankungen und zieht die Nieren und die Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft.
Das Verfüttern von Knochen kann zu so genanntem Knochenkot führen. Dieser kann zu lebensbedrohlichen Verletzungen des Magen-Darmtraktes führen und ist oft die Ursache von Verstopfungen, die aufwändig vom Tierarzt behoben werden müssen.
Das Füttern von Zuckerhaltigem steigert den Appetit zusätzlich und kann zu einer Diabetes führen.
Schokolade bzw. Kakaohaltiges enthält Theobromin und verursacht beim Hund zentralnervöse Störungen, die zum Tode führen können.

Rosinen und Weintrauben sind ebenfalls giftig für den Hund. Hier kann es zum Nierenversagen kommen, das dann zum Tode führt. Manche Tiere reagieren hier besonders sensibel. Gehen Sie kein Risiko ein!

Die meisten Avocado-Sorten enthalten das für Hunde toxische Persin, das meist tödlich wirkt. Muskatnuss ist nicht gut verträglich und kann zu Rauschzuständen führen.
Bittermandeln und Obstkerne bilden im Magen des Hundes Blausäure, die zu Vergiftungen führen kann. Lassen Sie ihren Hund niemals die Kerne mitessen. Schon gar nicht, wenn er die Kerne zerbeißt. Das Füttern von Macadamia-Nüssen führt zu Zittern, Fieber und Lähmungserscheinungen. Erdnüsse können epileptische Anfälle auslösen.
Walnüsse und andere Nusssorten sind oft von einem toxinbildenen Pilz befallen. Die Tiere reagieren mit Symptomen wie Zittern, Krämpfen und epileptischen Anfällen.
Koffein – zum Beispiel in Tee oder Kaffee – enthält Methylxanthin und wirkt fatal auf das Nervensystem Ihres Hundes. Es kommt zu Erbrechen, Ruhelosigkeit und Herzrasen.
Einige Süßstoffe enthalten Xylit, das ein rapides Absinken des Zuckerspiegels verursacht. Es kommt zu Erbrechen und Durchfall. Bei hohen Dosen kommt es auch zum Tod.

Hunde sind Laktose-intolerant und vertragen daher keine Milch und milchhaltigen Speisen wie Käse oder Sahne. Es kommt zu Erbrechen, Blähung und Durchfall.
Hopfen (z. B. im Bier oder auch als Pflanze) ist in größeren Mengen tödlich für den Hund.
Alkohol führt zu chronischen Leber- und/oder Nierenschäden bis hin zum Tode.

Auch Abschnitte, die bei der Zubereitung von Speisen für den Menschen entstehen, sind nicht immer unproblematisch. Viele Gemüsesorten, Nachtschattengewächse, Tomaten, Auberginen, Karotten und Kartoffeln sind nur im gegarten Zustand für den Hund bekömmlich. Besonders schädlich sind die Schalen und die grünen Stellen der Früchte. Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Störungen der Gehirnfunktion.

Alfalfa-Sprossen beeinflussen den Östrogenhaushalt von Hündinnen negativ und dürfen auf keinen Fall an trächtige oder stillende Hündinnen verfüttert werden. Es kommt sonst zu einer Störung der Blutgerinnung.

Rohe Bohnen enthalten das Toxin Phasin. Es hemmt die Proteinbiosynthese und verklebt die roten Blutkörperchen. Es kommt zu Bauchkrämpfen, Fieber und Leberschwellung.

Es sei erwähnt, dass unsere vierbeinigen Lieblinge ihre eigenen Bedürfnisse an Nähr- und Mineralstoffen sowie Vitaminen haben, die mit denen des Menschen nicht all zu viel gemein haben. Professionell erstellte Rezepturen für Alleinfuttermittel können die optimale Versorgung des Hundes am besten sicherstellen. Aber auch hier gilt, dass der Preis ein Indikator für die Qualität der Rohstoffe darstellt. Und hochwertige tierische Proteine sind einfach besser verdaulich als minderwertige.

Geben Sie Ihrem Tier nur für Hunde zugelassene Leckerlis und niemals Speisereste. Auch nicht in kleinen Mengen.

In jedem Fall einer Vergiftung sollten Sie sich sofort an einen Tierarzt wenden.
Reste des Giftes bzw. des Gefressenen bitte möglichst gleich mitnehmen. Das kann die Diagnose vereinfachen.

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