Fütterung tragender Hündinnen
Bei Hunden dauert die Trächtigkeit üblicherweise 63 Tage. Die richtige Ernährung ist natürlich auch in dieser Lebensphase ganz besonders wichtig, denn sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel in der Nährstoffaufnahme können die Trächtigkeit, Geburt und Säugeperiode beeinträchtigen.
Übergewichtige Hündinnen sollten vor Beginn der Trächtigkeit abnehmen, um gesundheitliche Risiken rund um Trächtigkeit und Geburt zu vermindern.
Bei den Tieren, die außergewöhnlich dünn sind, kann dies durch die Gabe von Futter für wachsende Hunde oder besser noch für sehr aktive Hunde korrigiert werden.
Der Energiebedarf in den ersten zwei Dritteln der Trächtigkeit unterscheidet sich nicht wesentlich vom normalen Erhaltungsbedarf, so dass ein hochwertiges Futter für erwachsene Hunde vollkommen ausreicht.
Ab der dritten Woche verlieren viele Hündinnen den Appetit für ungefähr eine Woche, eventuell können sogar Übelkeit und leichtes Erbrechen auftreten. Dies normalisiert sich danach meist wieder.
Da der Energiebedarf ebenso wie der an Protein und Kohlenhydraten etwa ab dem 40. Trächtigkeitstag steigt, sollte das Futter gegebenenfalls an diesen Bedarf angepasst werden. Oft kann man beim gewohnten Futter bleiben und die Menge erhöhen. Die benötigte Futtermenge während der späteren Trächtigkeit steigt mit der Welpenzahl und deren Wachstum, das nach dem 40. Tag stark ansteigt.
Eine durchschnittlich um 40% gesteigerte Futteraufnahme geht mit einer Steigerung des Gewichts um 20 bis 55% einher. Wegen der zunehmenden Enge im Bauch durch die wachsende Gebärmutter sollten viele kleine Mahlzeiten angeboten werden oder aber freier Zugang zum Futter bestehen. Dies ist besonders bei großen und sehr großen Hündinnen und vor allem in der späten Phase der Trächtigkeit anzuraten, da gerade die sehr großen Rassen manchmal Schwierigkeiten haben, genügend Nahrung aufzunehmen, um ihr Gewicht zu halten. Daher sollten diese in den letzten Wochen der Trächtigkeit ein Futter mit hoher Energiedichte erhalten.
Freier Zugang zu stets frischem Wasser sollte selbstverständlich für jedes Tier in jeder Lebensphase bestehen.
Hündinnen mit vielen oder großen Welpen können in der letzten Trächtigkeitswoche vermindertem Appetit zeigen. Viele, aber nicht alle Hündinnen stellen die Nahrungsaufnahme 24 bis 48 Stunden vor Geburtsbeginn ein.
Da unsere Alleinfuttermittel alle notwendigen Nährstoffe auch für tragende Hündinnen in mehr als ausreichender Menge enthalten, sind zusätzliche Vitamin- oder gar Calciumgaben nicht anzuraten, sondern können sogar Schaden anrichten!
Obwohl der Calciumbedarf der tragenden Hündin steigt, wird dieser über die vermehrte Futteraufnahme ausgeglichen. Die Gabe von Omega 3-Fettsäuren maximiert die Entwicklung von Gehirn und Netzhaut beim Fötus.
Der Futterbedarf der Hündin kann in der Säugeperiode um das 1,5- bis 3-fache steigen, je nach Wurfgröße. Da Wasser der wichtigste Nährstoff für die Milchproduktion ist, ist der uneingeschränkte Zugang zu frischem Trinkwasser absolut notwendig.